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Regionales Treffen Kommunistischer und Arbeiterparteien auf Initiative der KKE
Am 26. November 2017 fand in Athen auf Initiative der KKE ein Treffen der Kommunistischen und Arbeiterparteien des Mittelmeerraums, des Mittleren Ostens und des Persischen Golfs zum Thema: „Die Kommunistischen und Arbeiterparteien fest an der Seite des gerechten Kampfes des palästinensischen Volkes, im Kampf gegen den imperialistischen Krieg und die kapitalistische Ausbeutung“ statt.
Am regionalen Treffenam Sitz des Zentralkomitees der KKE nahmen Vertreterinnen und Vertreter folgender Parteien teil:Ägyptische Kommunistische Partei, Algerische Partei für Demokratie und Sozialismus, Kommunistische Revolutionäre Partei Frankreichs, Kommunistische Partei Griechenlands, Kommunistische Partei der Völker Spaniens, Tudeh (Iran), Kommunistische Partei Israels, Kommunistische Partei (Italien), AKEL (Zypern),Libanesische Kommunistische Partei, Palästinensische Kommunistische Partei, Partei des Volkes Palästinas, Syrische Kommunistische Partei, Kommunistische Partei der Türkei.
Der Generalsekretär des ZK der KKE, Dimitris Koutsoumbas hielt die Eröffnungsrede
Liebe Genossinnen und Genossen!
Wir begrüßen euch herzlich hier in Athen und danken euch, dass ihr unserer Einladung zur Teilnahme am Treffen der kommunistischen und Arbeiterparteien des Mittelmeerraums, des Mittleren Ostens und des Persischen Golfs gefolgt seid.
Wir agieren in einem geographisch einheitlichen Raum mit vielen gemeinsamen geostrategischen Merkmalen. So können wir heute die Lage in unserer Region gemeinsam untersuchen, unsere Aktionen planen, auf der Seite des gerechten Kampfes des palästinensischen Volkes und notwendige Maßnahmen im Kampf gegen die imperialistischen Kriege und die kapitalistische Ausbeutung beschließen, wie auch das Thema unseres Treffens schon besagt.
Die KKE steht auf der Seite der Arbeiterklasse der Länder unserer Region, sie drückt ihre internationalistische Solidarität aus und unterstützt den Kampf der Völker gegen die kapitalistische Barbarei und den Angriff des Kapitals und dessen politische Vertreter.
Wir kämpfen gegen die langjährige Besatzung und die verbrecherische Haltung des israelischen Staates gegenüber dem palästinensischen Volk, die Tausende Tote, Versehrte, Geflüchtete, Vertriebene, Gefangene, sowie viele ermordete Kinder zur Folge hat.
Die Aggressivität Israels vertritt die Ziele des israelischen Kapitals zur Kontrolle der Region und stützt sich auf die USA, die NATO und auf starke europäische kapitalistische Länder und deren bürgerlichen Regierungen. All diese Kräfte verunglimpfen - offen oder verdeckt - den Kampf des palästinensischen Volkes, sie bezeichnen ihn als terroristisch, während opportunistische Kräfte setzen Opfer mit Tätern gleich.
Der Verlauf der palästinensischen Frage legt an den Tag, dass die Abkommen, wie z.B. von Oslo 1993, von Camp David 2000 oder von Anapolis 2007, ungerecht sind. Sie tragen das Siegel imperialistischer Interventionen und Erpressungen und lassen die Besatzung und das Leiden des Volkes von Palästina fortbestehen.
Die schmerzhafte Blockade des Gaza-Streifens wird fortgesetzt, die Besatzungssiedlungen in der Westbank und in Jerusalem werden erweitert, die „Schandmauer" wird aufrecht erhalten und der Besatzungsstatus verfestigt.
Das palästinensische Volk hat das Recht auf ein Leben in der eigenen Heimat und sein Glück ohne Ausbeuter und Unterdrücker in die eigene Hand zu nehmen.
Wir setzen unseren Kampf fort und fordern: - einen unabhängigen, souveränen und lebensfähigen palästinensischen Staat in den Grenzen von 1967 mit Ostjerusalem als Hauptstadt.
- Abzug der israelischen Armee von allen seit 1967 besetzten Gebieten, inklusive der Golan-Höhen und der Region Sebaa im Südlibanon.
- Beendigung der Siedlungspolitik und Rückzug der Siedler, die über die Grenzen von 1967 hinaus siedelten, Freilassung aller politischen Häftlinge und Rückkehr der Flüchtlinge.
Die konsequente internationalistische Haltung der KKE kommt auch im inneren des Landes gegenüber der Bourgeoisie und deren Parteien zum Ausdruck. Aus dieser Sicht hat unsere Partei die Regierung SYRIZA-ANEL angeprangert, die den Plan zur militärischen, politischen und ökonomischen Zusammenarbeit mit Israel in der Praxis umsetzt. Wir verurteilen die Politik der EU, die ihre Beziehungen mit dem israelischen Staat auf hohem Niveau aufwertet.
Die griechische Regierung trägt Verantwortung für die Beteiligung von Truppenteilen an Militärmanövern mit Israel. Unter anderem beteiligte sie sich Mitte November an einem der größten multinationalen Manöver, die in Israel unter der Bezeichnung Blue Flag 2017 stattgefunden hat.
Unsere Partei fordert von der griechischen Regierung, die politischen und militärischen Vereinbarungen mit Israel aufzukündigen und den palästinensischen Staat auf der Basis des Beschlusses des griechischen Parlaments vom Dezember 2015 anzuerkennen.
Die KKE stand und steht auf der Seite des zypriotischen Volkes gegen die türkische Besatzung, die aufgrund der Haltung der USA, Großbritanniens und anderer kapitalistischer Staaten seit 43 Jahren andauert. Die griechischen Kommunisten haben den Spalterplan Annans von 2004 verurteilt, so wie auch des zypriotische Volk anschließend in einem Referendum auch abgelehnt hatte. Wir verurteilen jeglichen Plan, der zur Bildung von zwei Staaten führt.
Die Kraft besteht in der Organisation des Kampfes der Völker und der Koordination der Aktionen der Werktätigen in Zypern, Griechenland und der Türkei, der Werktätigen unserer Region gegen die imperialistischen Pläne und Interventionen, sowie in der Stärkung der internationalistischen Aktivitäten gegen das Gift des Nationalismus.
Wir unterstützen die Lösung für ein unabhängiges Zypern, mit einer einzigen Souveränität, einer Staatsangehörigkeit, einer Völkerrechtspersönlichkeit, d.h. für einen Staat mit einem souveränen Volk ohne Besatzungsarmeen, ohne fremde Truppen und Militärstützpunkte, ohne Garantie- und Schutzmächte, für eine gemeinsame Heimat von Griechisch- und Türkischzyprioten, von Maroniten, Armeniern und Latinern.
Die KKE drückt ihre internationalistische Solidarität mit dem syrischen Volk aus, das das Drama des Krieges erlebt, mit Tausenden von Toten und Verletzten, mit unzähligen Flüchtlingen ohne Dach über dem Kopf, Opfer der imperialistischen Intervention und verbrecherischer Banden, wie des Islamischen Staates, der von den USA und deren Verbündeten, Saudi-Arabien, Türkei u.a. organisiert, ausgebildet und ausgerüstet wurden.
Vom Beginn an, seit 2011, hat unsere Partei die imperialistische Intervention verurteilt und die Zielsetzungen der USA, der NATO und der EU bezüglich des Plans für den so genannten Neuen Mittleren Osten. Bei diesem Plan handelt es sich um Änderungen von Grenzen zur Sicherung der Interessen der US-amerikanischen und europäischen Monopole, um die Kontrolle der Energiequellen in der Region in Konkurrenz mit Russland und China, auch im Rahmen der innerimperialistischen Gegensätze insgesamt.
Der Kampf des syrischen Volkes ist hart, und trotz der Tatsache, dass die verbrecherische Organisation „ISIS" sich auf dem Rückzug und auf dem Weg der Niederlage befindet, besteht kein Grund zur Beruhigung. Wir sind gegen die Pläne der „Sicherheitszonen", die die Teilung des Landes beinhalten. Wir betonen erneut, dass die Entwicklungen in Syrien und den anderen Ländern Sache ihrer Völker sind, die das Recht und die Pflicht haben, die eigenen Interessen zu verteidigen und ihre Entscheidungen in diesem Sinne zu treffen, mit der Arbeiterklasse und den kommunistischen Parteien als Vorhut.
Heute wird den Völkern noch deutlicher, dass die imperialistischen Kriege der letzten Jahre in unserer Region und anderswo unter konstruierten Vorwänden seitens der USA, der NATO und der EU zur Förderung ihrer Positionen stattgefunden haben. Das gilt für die Auflösung Jugoslawiens und den NATO-Angriff 1999, für die Kriege in Afghanistan, im Irak, in Libyen und Syrien, für alle Interventionen und Kriege.
Uns beunruhigt die Intensivierung der Aggressivität der türkischen Bourgeoisie in der Ägäis und im Östlichen Mittelmeer, die Infragestellung der griechischen Grenzen und des Lausanner Abkommens durch den Präsidenten Erdogan selbst.
Wir setzen uns gegen die Pläne der Bourgeoisien Griechenlands und der Türkei, deren gemeinsamer Nenner die Ausbeutung der Werktätigen ist. Die zwischenstaatlichen Beziehungen dienen den Interessen der Monopole beider Länder, die unter anderem Mitglieder der NATO sind und zur Umsetzung ihrer Strategie beitragen.
Unter diesen Bedingungen pflegen wir verstärkt die Freundschaft beider Völker durch die wertvolle gemeinsame Aktion der KP Griechenlands und der KP der Türkei, die ein hohes Niveau der Zusammenarbeit erreicht haben.
Wir analysieren aufmerksam die Entwicklungen im Persischen Golf und halten die Drohungen der USA und des Präsidenten Trump gegenüber dem Iran aus Anlass der US-amerikanischen Position zum Verlassen des Abkommens vom Juli 2015 zum Atomprogramm von Iran für gefährlich.
Unsere Partei ist gegen die Intervention Saudi-Arabiens in Jemen im Rahmen der Konkurrenz zum Iran und drücken unsere Besorgnis über die jüngsten Entwicklungen im Libanon aus. Wir gehen davon aus, dass ein Interventionsplan Saudi-Arabiens in die inneren Angelegenheiten dieses Landes mit gefährlichen Folgen im Gange ist.
Liebe Genossinnen und Genossen!
Die genannten Entwicklungen bestätigen, dass unsere Region eine besondere strategische Lage bei den imperialistischen Planungen hat, weil sie über wichtige Energieressourcen verfügt und ein Knotenpunkt der Öl- und Erdgaspipelines ist. Sie ist eine Region mit wichtigen See- und Landwegen für die Warentransporte und hat zudem eine enorme militärische Bedeutung.
Auf dieser Basis verschärfen sich die innerimperialistischen Konkurrenzkämpfe, die Konkurrenzen der Bourgeoisien um die Kontrolle der Region, die Kontrolle der Märkte und der Ressourcen. Das manifestiert sich in der Situation im Mittleren Osten, in Nordafrika, dem Mittelmeer, dem Roten Meer und im Persischen Golf, aber auch auf dem Balkan, in der Ukraine und allgemein in Mittel- und Osteuropa, wo sich die Konkurrenz zwischen der NATO und Russland sehr verschärft hat.
Wir verfolgen und analysieren die Entwicklungen umfassend unter Berücksichtigung ihrer Verbindung mit den Entwicklungen in Asien, im Pazifik, mit der Konkurrenz zwischen den USA und China und halten die Kriegsgefahr auf der koreanischen Halbinsel für reell.
Liebe Genossinnen und Genossen!
Die Kommunisten betrachten die NATO mit ihrem gefährlichen Charakter als den bewaffneten Arm des euroatlantischen Imperialismus. Dieser Kriegsapparat breitet sich über den ganzen Erdball aus.
Die NATO-Stabsstellen haben im Februar 2016 unter Zustimmung der Regierung SYRIZA-ANEL beschlossen, Kriegsschiffe in die Ägäis zu schicken, um angeblich Flüchtlings- und Migrationsströme zu kontrollieren.
Die Wahrheit ist, dass die Anwesenheit eines ständigen maritimen Einsatzverbandes der NATO in der Ägäis, der mit dem Verband der EU namens „Sophia" zusammenarbeitet, aber auch die „Sicherheitsmission" der NATO im Östlichen Mittelmeer unter dem Namen „Sea Guardian", an der sich Kriegsschiffe Griechenlands, der Türkei, Italiens und Spaniens beteiligen, Teile der ausgedehnten militärischen Mobilisierung der NATO und der EU bei der Auseinandersetzung mit Russland bei den militärischen Operationen in Syrien, Irak und Libyen im Rahmen der euroatlantischen Zielstellungen in der Region sind.
Die KKE prangerte die Regierung SYRIZA-ANEL an und brachte die wahren Gründe der NATO-Präsenz in unserer Region ans Licht. Unser Kampf gegen die NATO muss entschlossener fortgeführt werden, und einen quantitativ umfassenderen Charakter erlangen.
Dasselbe gilt auch für die EU, die nie ein Unschuldslamm war und ist, denn 22 ihrer 29 Mitgliedsstaaten der NATO angehören. Die zwei imperialistischen Organisationen arbeiten eng gegen die Interessen der Völker zusammen, wobei die EU ihre eigene Sicherheits- und Verteidigungspolitik entwickelt hat, sie militarisiert sich, wird reaktionärer, ihre Truppen beteiligen sich an 17 Auslandseinsätzen.
Die KKE hat die kommunistische und Arbeiterbewegung weltweit darüber informiert, welche Märchen die sogenannte „linke" Regierung von SYRIZA und der nationalistischen Partei ANEL im Ausland verbreitet. In der Praxis hat sich gezeigt, dass diese Regierung die volksfeindliche Politik der bürgerlichen Regierungen von ND und PASOK fortsetzt. Sie hat äußerst harte Memoranden und Maßnahmen gegen die Werktätigen durchgesetzt und verurteilt damit die Arbeiterklasse und die Volksschichten zu hoher Arbeitslosigkeit und tiefer Armut.
Die SYRIZA-ANEL-Regierung erledigt die Drecksarbeit für das Kapital und zeichnet sich heute besonders durch die Einmischung unseres Landes bei den imperialistischen Planungen, Interventionen und Kriegen aus. Vor kurzem, im November, hat diese Regierung beim Besuch des Premierministers Tsipras in den USA und dessen Treffen mit Präsident Trump, einen "politischen Striptease" geliefert, wie die KKE charakteristisch angeprangert hatte.
Tsipras verpflichtete sich, den Militärstützpunkt in Souda auf Kreta zu auszubauen, der besondere Aufgaben bei der Umsetzung der Planungen der USA und der NATO gegen die Völker in unserer Region erfüllt hat und weiter erfüllt. Er bejubelte die Tatsache, dass Griechenland 2% seines Bruttoinlandsproduktes, sprich mehrere Milliarden Euro, für Rüstungsausgaben zur Verfügung stellt, die keinesfalls der Landesverteidigung, sondern den Bedürfnissen der NATO zu Gute kommen. Er hat Vereinbarungen über Milliarden von Euro als Geschenk an die US-amerikanische Militärindustrie, besonders durch Modernisierungsaufträge für F16-Flugzeuge, begrüßt.
Der griechische Ministerpräsident hat versucht, die Verbrechen des US-amerikanischen Imperialismus - entgegen den Gefühlen und dem Willen unseres Volkes - zu verharmlosen. Er hat bestätigt, dass Griechenland „ein nützlicher Verbündeter" der USA und ein strategischer Pfeiler für den Zugang US-amerikanischer Monopole in der Region, vorrangig bei deren Energieplänen, ist.
Sowohl die griechische als auch andere bürgerliche Regierungen der Länder der Region gestalten ihre Politik auf der Basis der Doktrin der geostrategischen Aufwertung. Es ist deutlich, dass diese Doktrin den Interessen der Monopole dient und unsere Länder noch weiter in die imperialistischen Konkurrenzkämpfe verwickelt.
Liebe Genossinnen und Genossen!
Nach unserer Einschätzung, zu der wir sehr verantwortungsbewusst kommen, hat sich in jeder Region enorme Feuerkraft durch moderne Waffen angehäuft, auch dort, wo es noch keine offenen Kriegsherden gibt; die Atomwaffen befinden sich in Einsatzbereitschaft. Diese Situation stellt die Kommunisten vor bedeutende Aufgaben.
• Vorreiterrolle beim Kampf gegen die imperialistischen Kriege und Interventionen, starke Front gegen jegliche Änderungen der Grenzen
• Koordinierung unseres Kampfes gegen die NATO und die EU, gegen jedes imperialistische Bündnis, Einfordern des Abzugs der ausländischen Militärstützpunkte aus unseren Ländern und der Rückkehr von Truppen unserer Länder aus den Auslandseinsätzen
• Verstärkung des Kampfes für die Abschaffung der Atomwaffen
• Solidarische Initiativen für die Flüchtlinge und die Migranten
Wir sollen unseren Gedankenaustausch vorantreiben, unsere Koordination aufwerten, und einen Plan für gemeinsame Aktionen bezüglich der genannten Themen in nächster Zukunft gestalten.
Die Haltung der Kommunisten gegenüber den imperialistischen Kriegen ist entscheidend. Die Ursachen der Kriege, die innerimperialistischen Gegensätze und Konkurrenzkämpfe offenbaren die mörderische Natur des Kapitalismus, der in seinem imperialistischen Stadium von Fäulnis geprägt ist. Er intensiviert die Ausbeutung der Arbeiterklasse und verschärft den Widerspruch zwischen Kapital und Arbeit, verursacht imperialistische Kriege, Krisen, Armut und Vertreibung.
Der Kampf um die Verteidigung der Grenzen und der Souveränitätsrechte ist aus der Sicht der Arbeiterklasse und der Volksschichten untrennbar mit dem Kampf für den Sturz der Herrschaft des Kapitals verbunden.
Im Beschluss des 19. Parteitages unserer Partei, bei dem auch unser Programm bestimmt wurde, wird betont:
„In jedem Falle, welche Form die Beteiligung Griechenlands an einem imperialistischen Krieg auch nehmen wird, muss die KKE bereit sein, die eigenständige Organisierung des Widerstands der Arbeiterklasse und des Volkes anzuführen, damit dieser mit dem Kampf für die Niederlage der Bourgeoisie, sowohl der inländischen, als auch der angreifenden ausländischen, verbunden wird..."
Wir leben in einer komplexen und anspruchsvollen Umgebung. Der krakenhafte bürgerliche Apparat sowie reaktionäre Kräfte jeglicher Art verwenden alle Mittel zur Spaltung der Arbeiterklasse aufgrund von Religion, ethnischer Herkunft, Hautfarbe oder Geschlecht. Unsere Aufgaben dabei sind sehr wichtig.
Unsere Antwort muss entschlossen sein. Ohne jegliche Schwankung müssen wir tagtäglich für die Klasseneinheit der Arbeiterklasse und ihr Bündnis mit den Volksschichten eintreten, so dass Bedingungen der Stärkung des antimonopolistischen und antikapitalistischen Kampfes entstehen.
Die Kommunisten dienen hohen Werten und haben die Pflicht, die Vorreiter im politisch-ideologischen Kampf zu sein. Sie decken die Ziele und Mittel der Bourgeoisie auf, die sie benutzt, um die Völker in Schach zu halten.
Die Bourgeoisie präsentiert Ihre eigenen Interessen als gesamtsgesellschaftlich, um die Völker für ihre Zielstellungen einzuverleiben. Die Kommunisten müssen diese Mythen aufdecken und den Klassencharakter dieser Entwicklungen aufzeigen, sie müssen den Werktätigen die Klassenkriterien schärfen und ihnen vermitteln, dass die gegensätzlichen Interessen zwei widerstreitender Klassen nicht unter einen Hut zu bringen sind.
Das betrifft auch, liebe Genossinnen und Genossen, auch die Themen der Selbstbestimmung und der entsprechenden Volksabstimmungen z.B. in Katalonien, im irakisch Kurdistan oder auch die entsprechenden Bewegungen in Norditalien.
Die KKE verurteilt die Repression gegen die Werktätigen und die Politik, die nationalistische und spaltende Lösungen vorantreibt. Wir sind sehr beunruhigt und gehen davon aus, dass diese Entwicklungen Fragen von Grenzänderungen, Zerstückelung von Staaten aufwerfen und somit gefährliche Wege eröffnen.
Wir betonen, dass die Klassengegensätze, die Ausbeutung und Unterdrückung das charakteristische Merkmal der Entwicklungen sind, und auch bleiben werden, solange die Herrschaft des Kapitals unantastbar bleibt, unabhängig davon, ob es z.B. ein Spanien in seiner heutigen Form oder ein autonomes oder unabhängiges Katalonien geben wird.
Die Stärkung des antikapitalistischen Kampfes, des Kampfes für den Sozialismus, ist der einzige Weg, der den Interessen der Werktätigen entspricht und der Politik entgegentreten kann, die die Völker spaltet. Nur der Sozialismus kann die Befriedigung der Bedürfnisse des Volkes gewährleisten und Probleme der Respektierung der nationalen, historischen und kulturellen Traditionen lösen.
Liebe Genossinnen und Genossen!
Es gibt auch weitere Fragen, die wir beachten müssen.
Viel Arbeit und entschiedenes Einwirken ist vonnöten, um zu verhindern, dass die Werktätigen von der Bourgeoisie durch den Jubel der Kapitalisten über die Energieressourcen in unserer Region manipuliert werden. Wir müssen den Menschen aus der Arbeiterklasse und den Volksschichten aufzeigen, dass die Nutzung der Energieressourcen durch die Monopole den Werktätigen nicht nur nichts bringt, sondern dass der Kampf ums Öl, ums Erdgas und die Transportwege erfahrungsgemäß zu Auseinandersetzungen und sogar zu Kriegen mit beträchtlichen Opfern unter den Völkern führen kann.
Das gleiche gilt für die vielgepriesenen Achsen, die bürgerliche Regierungen in unserer Region aufbauen, z.B. die Achsen zwischen Griechenland-Zypern-Israel oder Griechenland-Zypern-Ägypten, die im Dienste der Pläne und Interessen der Bourgeoisien stehen.
Die Behauptungen, dass diese Achsen „Pfeiler der Sicherheit und des Wohlstand" seien, wie der israelische Verteidigungsminister Herr Lieberman kürzlich in Athen erklärte, haben keinen Bezug zur Realität. Die Kommunisten haben die ideologische Kraft, all diese Versuche der Einverleibung der Völker zu widerlegen.
Bei unserer „Achse" geht es um die Zusammenarbeit und den politischen Kampf der Kommunistischen und Arbeiterparteien, die Zusammenarbeit der Arbeiterklasse und der Völker im Kampf gegen den wirklichen Gegner, die Herrschaft des Kapitals.
Die Monopole, die Staaten und die Regierungen, die ihre eigenen Interessen vorantreiben, können sich herauswinden, vormachen, sie wären „Freunde" der Völker. Ihr Zweck aber und ihre geostrategischen Zielstellungen ändern sich nicht, ihre Motivation ist der kapitalistische Profit. Auf diesem Boden fußen die diversen bürgerlichen Achsen und die Interventionen der kapitalistischen Länder und imperialistischen Vereinigungen.
Die Anstrengungen der kommunistischen Bewegung zur Nutzung jeder Möglichkeit zur Schwächung des Klassengegners stützen sich auf Prinzipien und legen den Schwerpunkt auf die Stärkung der Arbeiterklasse, den eigenständigen Kampf des Volkes, damit die Völker nicht Teil der innerimperialistischen Konkurrenzkämpfe werden, damit sie sich nicht auf die Seite der Bourgeoisie ihres Landes stellen und für die starken kapitalistischen Staaten und imperialistischen Bündnisse einspannen lassen.
Liebe Genossinnen und Genossen!
Wir ehren den 100. Jahrestag der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution, des welthistorischen Ereignisses, das die Welt erschüttert hat. Wir verteidigen die Errungenschaften des Sozialismus, die Erfolge der Sowjetunion und ihren Beitrag zum Kampf der Völker. Wir lernen aus den Fehlern und den Abweichungen von den Regeln des sozialistischen Aufbaus, die zum Umsturz des Sozialismus und zur schmerzhaften kapitalistischen Restauration führten.
Die Konterrevolution und die Schwierigkeiten, die sie begleiten, erschüttern uns nicht, der revolutionäre Kampf schreitet voran, unsere Epoche ist die Epoche des Überganges vom Kapitalismus zum Sozialismus. Die Fäulnis des ausbeuterischen Systems und seine unüberwindbaren Widersprüche machen deutlich, dass der Sozialismus aktueller und nötiger denn je ist.
Liebe Genossinnen und Genossen! Es bereitet uns große Freude, diese Gedanken in unserer heutigen Diskussion mit Euch teilen zu können und Euch heute Abend zusammen mit Tausenden von Genossinnen und Genossen, sowie unseren jungen Genossinnen und Genossen der Kommunistischen Jugend Griechenlands bei der zentralen politischen Veranstaltung unserer Partei empfangen zu dürfen.
Wir danken euch herzlich!
27.11.2017