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Zentrale politische Veranstaltung zum 95. Jahrestag der KKE in Athen
„Wir sind inspiriert durch die 95-jährige Geschichte der KKE, wir gewinnen wertvolle Erfahrungen und setzen den Kampf für den Sozialismus fort“
Mit großem Erfolg fand am Sonntag, den 8. Dezember 2013 die politisch-kulturelle Veranstaltung zum 95. Jahrestag der KKE im überfüllten Stadion „Frieden und Freundschaft“ statt. Tausende Menschen füllten die Tribünen und den zentralen Platz des Stadions, um gemeinsam mit der KKE ihren 95. Jahrestag zu feiern und ihre Kämpfe und die Aufopferung der Kommunisten und des Volkes zu würdigen. Damit folgten sie dem Aufruf des Generalsekretärs des ZK der KKE, Dimitris Koutsoumbas, zum Zusammengehen mit der KKE.
„Schluss mit den Illusionen – entweder mit dem Kapital oder mit den Arbeitern“ und „Die Zukunft ist nicht der Kapitalismus, die neue Welt heißt Sozialismus“ waren einige der Losungen, die zu hören waren - im Stadion, das von vornherein in Rot getaucht war, um die arbeitenden Menschen und Jugendlichen auf der Veranstaltung der Parteiorganisation Attikas der KKE willkommen zu heißen.
Ein wichtiger Moment des Abends war die Bekanntmachung der 60 Kommunistischen und Arbeiterparteien aus der ganzen Welt, die anlässlich des 95. Jahrestags Grüße an die KKE richteten.
In seiner Rede zum 95. Jahrestag sagte der Generalsekretär des ZK der KKE Dimitris Koutsoumbas unter anderem:
„Wir lernen aus unserer heldenhaften Geschichte, wir bleiben unerschütterlich in unserem Ziel zur Abschaffung der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen. Wir lernen aus dem selbstlosen Beitrag und der Aufopferung von Hunderttausenden der Kinder unseres Volkes, Kommunisten und Kommunistinnen, Kämpfer und Kämpferinnen, die sich seit 95 Jahren an vorderster Front des Kampfes befinden, die bewusst ihren Beitrag zum Klassenkampf leisteten. Wir lernen sowohl aus den positiven als auch den negativen Wendungen dieses gewaltigen Kampfes. Aus den Schwächen, den Fehlern, den Versäumnissen. (…)
Die KKE ist die einzige Partei, die es gewagt hat und weiterhin wagt, ihre eigene Geschichte zu erforschen, weil sie sehr genau weiß, dass die Erforschung der Geschichte für eine revolutionäre Partei einen Teil ihrer Entwicklung ausmacht.
Die KKE hat nie ihre Rolle als Partei der Arbeiterklasse geleugnet, jener Klasse also, die die historische Mission hat, die revolutionäre Transformation der Gesellschaft, den Aufbau der sozialistischen und kommunistischen Gesellschaft anzuführen.
Die KKE hat ihr strategisches Ziel, den Sozialismus, trotz ihrer Versäumnisse nie verlassen, sie hat nie den Klassenkampf, die sozialistische Revolution, die Notwendigkeit des Sturzes der Diktatur einer Minderheit, also der Bourgeoisie, der Ausbeuter und ihre Ersetzung durch die Diktatur der Mehrheit, also des Proletariats, der Ausgebeuteten, verleugnet.
Die KKE hat es gewagt und wagt es weiterhin, ihre Vergangenheit zu erforschen, um wertvolle Schlussfolgerungen zu ziehen, ihre Fehler zu berichtigen, ihre Strategie auszuarbeiten. Was den Gegner stört, was ihn wütend macht, ist der Reifungsprozess des kollektiven Denkens unserer Partei, die Ausarbeitung einer zeitgemäßen revolutionären Strategie durch die KKE.
Der Kern der Sache ist natürlich ein anderer. Die Schlussfolgerungen aus den Forschungen zur Geschichte der Partei und aus dem sozialistischen Aufbau sind der Bourgeoisie ein Dorn im Auge. Dasselbe gilt für die Ausarbeitung der revolutionären Strategie der KKE, ihre Beschlüsse auf dem 19. Parteitag, ihr Programm und ihr Statut. (…)
Wir fühlen und verstehen Not und Leiden des Arbeiters und des Arbeitslosen, des Angestellten im öffentlichen Dienst, des Selbstständigen, der verzweifelt sagt „Es muss etwas passieren und zwar sofort“. Wir richten uns an all diese Menschen und antworten ihnen: Wir müssen jetzt die Erfahrungen nutzen, die wir in all diesen Jahren gesammelt haben, und darüber nachdenken:
Wer hatte Recht? Die KKE oder die anderen Parteien, als es um die Haltung zur Europäischen Union und zur NATO ging?
Hat die KKE die Wahrheit gesagt, als sie vor dem Vertrag von Maastricht und seinen berühmten Freiheiten, die Ketten für die Völker sind, warnte?
Hat sich unsere Haltung bestätigt oder nicht, als wir von Anfang an vor dem Beitritt zur WWU und zum Euro gewarnt haben, als damals die KKE dagegen stimmte, während alle anderen, einschließlich der heutigen Freunde der Drachme, jubelten?
Wir rufen noch einmal die Volksschichten, die Jugendlichen und Frauen dazu auf, darüber nachzudenken (…) warum die KKE nicht in eine Regierung eintritt, die sich auf dem Boden des Kapitals bewegt, egal um welchen der beiden Pole sie auch aufgebaut ist.“ Auf diese Fragestellung verwies Koutsoumbas und betonte, dass auf dem Boden des Kapitalismus jede „linke“ Regierung oder wie sie sich auch immer nennen mag, „letztlich für das Volk das Ergebnis dasselbe sein wird, weil auch diese Regierung den Weg der kapitalistischen Entwicklung verfolgen wird, auf dem das Volk für die Profite der Monopole zertrampelt wird. Weil auch diese Regierung sich innerhalb der arbeiterfeindlichen Gesetze der EU bewegen wird, weil sie dieselben, für das Volk katastrophalen Verpflichtungen übernehmen und umsetzen wird.“
Insbesondere hielt der Generalsekretär des ZK der KKE mit Bezug auf SYRIZA fest: „SYRIZA will, und zwar im Namen der Linken, ein Verwaltungsrezept im Interesse der Monopole umsetzen, vom Typ wie es der IWF empfiehlt, der das Modell made in USA propagiert. SYRIZA versucht, vor der Plutokratie ihre Zuverlässigkeit zu versichern und empfängt Empfehlungen von ihren Stiftungen, denselben, die schon Giorgos A. Papandreou ihre Empfehlungsschreiben zukommen ließen und stellen dieses Jahr Tsipras, so wie vor 2 Jahren Papandreou als den größten Denker der Welt dar. Das Parteiorgan des SYRIZA prahlt auch noch damit und freut sich über diese Schande...
SYRIZA singt Lobeshymnen auf die Gründer der EU wie Kohl oder Mitterand, sie ruft die Großinvestoren dazu auf, ihren Beitrag zur angeblichen produktiven Wiederaufrichtung des Landes zu leisten, deren Ziel die Stärkung der großen Unternehmen, der Monopole ist, sodass sie wettbewerbsfähig werden. Für diese Wettbewerbsfähigkeit der „staatlichen Ökonomie“ arbeiten der öffentliche und der private Sektor der Wirtschaft zusammen, während das Volk sie teuer bezahlen wird und zwar im Gesundheits- und Bildungswesen, in den anderen sozialen Dienstleistungen. Selbst wenn mehr als der Mindestlohn ausgezahlt werden sollte, wird das durch neue Erhöhungen der Preise sowie der direkten und indirekten Steuern wieder zurückgenommen werden.
Die Menschen sollen auch über Folgendes nachdenken: Nach dem Wahlergebnis des letzten Jahres, wo SYRIZA als Oppositionsführer mit 27% gewählt wurde und behauptet, auch bereit für die Regierung zu sein, hat die Bewegung seitdem Fortschritte oder Rückschritte gemacht? Ist das Volk auf die Straße gegangen oder versucht es nur noch zu überleben?“ fragte D. Koutsoumbas.
Die KKE übernimmt heute die große Verantwortung für die Stärkung des Volksbündnisses, des gesellschaftlichen Bündnisses der breiten Volksmehrheit, die auf Grundlage eines antikapitalistischen und antimonopolistischen Kurses für die Arbeiter- und Volksmacht kämpft.
Mit dieser Perspektive fordert die KKE heute überall ihre Stärkung ein. Wir fordern Kraft, um diesen Kampf zu stärken und nicht, um uns der Utopie und dem Betrug hinzugeben, dass sich die EU menschlicher machen ließe oder um dem kapitalistischen Entwicklungsweg neues Leben einzuhauchen (…)
Es gibt eine Antwort im Interesse des Volkes. All das, was wir erleben, ist keine Einbahnstraße. Der Vorschlag der KKE antwortet auf die heutige Situation, er ist ein Programm für die Machtausübung, er ist, wie man im Volk sagt, ein „Regierungsprogramm“ der Arbeiterklasse und ihrer Verbündeten für ihre Interessen, für die sie unter ihren eigenen statt unter fremden Fahnen kämpfen..
Worin besteht dieses Programm? Darin, dass die ökonomischen Werkzeuge in den Dienst des Volkes gestellt werden, vergesellschaftet werden. Der natürliche Reichtum, die industrielle Infrastruktur und Ausrüstung, die Energie, die Telekommunikation, der Transport, der Handel, der Boden, die kapitalistische Agrar- und Nahrungsproduktion, die Rohstoffquellen werden Eigentum des Volkes und der Handel verstaatlicht.
Neben dem vergesellschafteten Sektor der Wirtschaft muss die landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft organisiert werden. Mit diesen Instrumenten kann die neue Arbeiter- und Volksmacht die Wirtschaft zentral planen, die Entwicklung der Branchen und der Regionen dynamisieren, die Entwicklung auf dem Land beleben. Diese Entwicklung hat als Kriterium die Befriedigung der Bedürfnisse des Volkes und nicht die Profite, schloss D. Koutsoumbas.
Die Stimmung kam anschließend mit dem künstlerischen Programm zu einem emotionellen Höhepunkt. Alle hatten die Liedtexte der Werke von Mikis Theodorakis auf den Lippen, als sie von berühmten Sängern, wie Maria Farantouri, Manolis Mitsias und Vasilis Lekkas, begleitet vom Symphonieorchester und dem Chor der Stadt Athen interpretiert wurden.